Verschiebe nicht auf morgen,(Mark Twain, amerikan. Schriftsteller, 1835-1910)
was genausogut auf übermorgen verschoben werden kann.
Nun sind auch die letzten Mathekünstler im neuen Jahrtausend angekommen. Und, was hat es uns gebracht? Nichts. Nun, gut, der eine oder andere hat sich im Vollrausch mit Feuerwerkskörpern verletzt. Aber um sich zu betrinken oder Fehler zu machen, die man für den Rest seines Lebens bedauert, bedarf es keines Feiertags.
Dazu kann man ja wohl nichts mehr sagen! Da hat man mal ein kosmisches Ereignis, von dem man noch seinen Kindern und Kindeskindern erzählen könnte und dann ist nichts zu sehen. Mindestens hundert Milliarden Menschen oder mehr wollten sehen, wie der Mond im Erdschatten verschwindet. Statt dessen sah man den Mond hinter dicken Wolken verschwinden.
Leider ist die nächste Mondfinsternis erst im Jahre ... ohh, Moment, das ist ja bald! Nun gut, stell Dir schon mal den Wecker um auf keinen Fall das nächste kosmische Spektakel zu verpassen. Man will ja schließlich als alter Sack auch noch was zu erzählen haben, auch wenn man sein Leben lang nur ein Langweiler war. Aber eine Mondfinsternis, das ist doch mal was ganz besonderes!
Heute nähert sich die Faschingszeit deutschlandweit ihrem Zenit. In einigen Ecken Deutschlands mehr, in anderen weniger. Das jäcke Treiben wird mit dem traditionellem Krawattensterben eingeläutet. Von nun an trifft man auch außerhalb des Arbeitsamtes schon morgens besoffene, laut grölende Gestalten in bunten Kostümen.
Dies hier aber ist nicht Deutschland - dies ist das Noxerium. Hier gibt's kein Fasching. Schluss, aus. Und nun los zurück an die Arbeit, aber dalli!
Nach Halloween und Silvester ist der erste April einer der schönsten Feiertage überhaupt. Den Menschen einen Schrecken einzujagen oder ihnen zu zeigen, wie naiv sie sind, welch hohe Freude! Leider fristet er sein Dasein im Schatten religiöser Feste. Schade.
Ja ja, es ist wieder so weit! Ganz Deutschland steht in Flammen. Und diesmal ist es kein Krieg und es sind auch nicht die Scheiterhaufen, auf denen verseuchte Tiere entsorgt werden. Nein - Osterfeuer erhellen den Nachthimmel. Heiß leuchtend zerfressen sie Holz, Gartenabfälle, alte Autoreifen und in Bayern vielleicht noch eine Hexe. Es brennt, es brennt!
Das lachende Gesicht auf gelbem Grund, wurde zu einem internationalen Symbol für Lebensfreude und gute Laune. Trotz der weltweiten Verbreitung des "Smiley" erhielt Ball dafür gerade einmal 45 Dollar von einer Versicherung die mit dem grinsenden Gesicht die Motivation ihrer Angestellten heben wollte.
Ball bemühte sich nie um ein Copyright und hat dies auch nie bereut. Na denn keep smiling!
1961 wurde die Organisation zum Schutz der Menschenrechte gegründet. Seit dem prangert die Gesellschaft Menschenrechtsverletzungen in aller Welt an: China, Russland, USA, Deutschland und eigentlich in jedem Staat der Erde. Das Noxerium ist stolz, noch nie ins Kreuzfeuer der Kritik geraten zu sein. Zwar kann das auch daran liegen, dass es hier keinen einzigen Menschen gibt, aber so genau wollen wir das gar nicht wissen.
Voller Stolz erheben wir also unseren Finger und zeigen anklagend auf den Rest der Welt: Ihr seid alle schlecht. Schämt Euch! Und gute Besserung.
Der internationale Kindertag, was hat er uns gebracht? Wieder mal schokoladenverschmierte Schnuten, furchtbares Geplärre und Luftballons.
Wie schön muss es da vor genau vierzig Jahren gewesen sein, als am 01.Juni 1961 die Antibabypille auf den Markt kam. Ich finde, das ist doch für den Kindertag viel passender als die Spielstraßen und die Hüpfburgen, die überall aufgebaut werden.
Der Tag des Schlafens. Viele haben ihn verpennt. Dabei ist er so sinnvoll. Mal ehrlich: Wer schläft schon Nachts?
Nun ist es wieder so weit: Die Tage werden wieder kürzer und die Nächte länger. Außerdem ging das Noxerium vor genau einem Jahr online. Zwei kosmische Ereignisse an einem Tag: Das muß gefeiert werden! Also wird der Pub dekoriert und dann wird gesoffen. All voll!
Es ist wirklich eine absolut bescheuerte Idee, zu solch einer Massenveranstaltung zu gehen, wenn man Menschen hasst. All diese lauten, bunten, schrillen und verrückt zuckenden Kreaturen, die unzüchtigen Wilden aus aller Welt. Verschwitzte Körper, die im dichten Gedränge an einander reiben.
Die trockene, staubige Luft, die das Aroma von Rauch, Haschisch und Schweiß trägt. Die Sonne, die aufs genervte Haupt schlägt. Der Lärm, der an den Nerven sägt. Dieses Gekreische, Geschreie und vor allem das Pfeifen ist zum Kotzen. Anstatt einfach entspannt irgendwo den Tag zu genießen, zappeln und schreien diese Barbaren und ergötzen sich an ihrem eigenen XTC-Rausch. Und dies ist die Errungenschaft der Technokultur.
Der erste Linkshändertag vor 25 Jahren fiel auf einen Freitag, den dreizehnten. Das Datum wurde bewusst gewählt um zu zeigen, dass Volksmund und Aberglaube unsinniger Quatsch sind. Dummer Aberglaube ist auch die irrige Annahme, Linkshänder wären alle dümmer oder kreativer als Rechtshänder.
Ja ja, wir haben daraus gelernt. Wäre der erste Linkshändertag nicht an einem Unglückstag gewesen, würde dieses Datum nicht fast vergessen auf der Kuriositätenseite der Zeitung stehen. Er wäre jetzt wahrscheinlich ein Feiertag, den alle Menschen ehren und lieben. Man würde festlich speisen und Freunde treffen um zu feiern. So aber wird der Tag wohl für immer unbedeutend und unbeachtet bleiben. Selber Schuld.
An diesem Tag haben die Menschen wieder einmal bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind friedlich zu leben. Nicht miteinander und nicht einmal nebeneinander.
Und ganz egal, wie sich die Menschen entscheiden, die Welt wird nicht zur Ruhe kommen. Wird Gewalt nicht mit Gegengewalt gesühnt, dann hört sie auch nicht auf. Ein Gespräch wird keine Lösung bringen, denn Fanatiker sind taub. Doch auf jede Vergeltung wird ein Racheakt folgen. So oder so: Alle werden dabei verlieren.
Ja, lenken wir uns etwas vom grausamen Alltag ab. Feiern wir Gruselpartys und spielen wir unseren Mitmenschen lustige Streiche. Dies ist der höchste Feiertag im Reich der Nacht: Die Nacht vor Allerheiligen (Angeblich aus dem irischen: All Hallow's Eve) Natürlich ist das Quatsch. Diese Tradition kommt direkt aus der Unterwelt.
Und um der Tradition zu ihrem Recht zu verhelfen, ist es die Pflicht von jedermann und jedemfrau, alle anderen zu verarschen und zu schocken. Hier noch ein paar Anregungen:
Wieder einmal machen die Angehörigen die Gräber der Verstorbenen winterfest: Die Ruhestätten werden mit Tannengrün bestückt und versiegelt, damit die Kadaver auch wirklich drin bleiben und nicht plötzlich frierend durch die Straßen laufen. Für viele Angehörige ist es das einzige Mal im Jahr, dass sie ihre verblichenen Lieben besuchen. Aber das sollten sie einem wert sein.
Ja ja, ab morgen werden die Tage wieder länger. Und trotzdem ist es scheißkalt! Das ist nicht fair. Das gleißende Sonnenlicht verkohlt nun wieder vermehrt die Haut, die von Frost und Erfrierungen schwarz angelaufen ist. Zum Schluss sieht man aus wie Tiefkühl-Gyros und manche Menschen schmecken auch so. Guten Hunger.
Was sagt man dazu. Nun hören wir wieder vermehrt die Sprüche: "Es ist ja schon wieder fast ein Jahr rum. Wie schnell die Zeit vergeht." oder "Ob's wohl dieses Jahr eine weiße Weihnacht gibt?"
Wen kümmert's! Hauptsache, es gibt viele Geschenke und Glühwein. Alles andere ist doch egal: Ändern kann man es sowieso nicht. Also einfach abschalten und genießen.
Nun ist auch das Jahr 2001 vorbei und spätestens jetzt wird klar, dass dieses Jahrtausend nicht mit dem Weltuntergang beginnt. Die Hobby-Propheten in den Einkaufszonen haben echt versagt. Das mit dem Jüngsten Tag wird bestimmt nichts mehr, wahrscheinlich sind die apokalyptischen Reiter längst in Rente. Da muss man schon selbst Hand anlegen, das ist auch gleich ein guter Vorsatz fürs nächste Jahr.
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